Eine sehr interessante Studie hat die SZ am 15. November bekannt gemacht, von Alexander Kogan und Kollegen von der Universität Toronto. Man hat offenbar ein Physiognomik-Gen gefunden: Menschen, die darüber verfügen, zeigen mehr Empathie als andere, können die körpersprachlichen Signale besser und schneller entziffern. Das stellt die ganze Diskussion natürlich auf andere Füße!
Gleichzeitig wuchern Forschungen mit abstrusen Fragestellungen, wie etwa nach dem Gesichtsindex eines CEOs – Chief Executive Officer – : Das Knochenbauverhältnis von Breite zu Höhe verrät angeblich leadership Kompetenz. Studien dieser Art, die ausschließlich auf Bilder rekurrieren, rechnen damit, dass „head hunters“ gleichfalls eher auf Bilder reagieren als auf lebende Personen. Realistisch daran ist freilich, dass in den globalen Unternehmen von heute auch die Angestellten ihre Chefs eher auf einem Bildschirm erleben als life, also auch ihrerseits eher auf die medial vermittelte Physiognomie reagieren können. Was alle Facebook User darin bestätigt, ihre Fotos möglichst vorteilhaft zu gestalten!