13.Februar 2025 – Das Machtwort, das Diktat

Darauf konnte man zählen, auf das Erscheinen der Diktatur aus der Hand des Mr. Trump. Wie sieht sie aus? Da ist die Rache für erlittene Lügenschmach.  Da ist die Abschaffung von unerwünschten Begriffen, Ideen und Personen. Da gibt es Missachtung und Streichung von Gesetzen, Steuergeschenke, Benachteiligung der Armen, usw. Die meisten Aktionen erinnern an Hitler: mit dem Marsch auf das Kapitol, mit der Dolchstoßlegende, der pompösen Niederschrift unerhörter Pläne, mit Vertreibung von Millionen Menschen. Wird es auch Tötungen geben?

Dieser Diktator will jedenfalls eine Weltordnung herstellen, mit der Faust auf dem Tisch – und hitlerartig – inszeniert er eine Diktatur des Friedens. Man sieht seine Hand Dekrete unterschreiben, in einer zackigen Bewegung des Füllers auf und ab, als gäbe es in diesem Namen kein rundes O, U, M – also keine tönende Verwandtschaft etwa zur friedlichen Ursilbe OM aus der indischen Sphäre. Mechanisch getippt werden Federstriche, sprich: Anweisungen und Vollzugsberichte auf  Truth Social. Das wahre Diktat performt Trump mündlich und telegen: spricht, telefoniert, vereinbart Treffen mit anderen Diktatoren, bestellt Könige zur Audienz ein, konstatiert Kriegsniederlagen , konfrontiert Verbündete mit Pflichten und Kosten, wie jetzt eben in der Münchener Sicherheitskonferenz.

Uns westlichen Wahrnehmenden wirkt das alles noch ins Zwielicht eines Handelskrieges getaucht. Immer denkt man, es wird doch wohl noch anders kommen als gesagt oder geschrieben. Doch wie lange? Ekelerregend wirkt schon der Befehl an den ukrainischen Präsidenten, die USA mit „Seltenen Erden“ für mililitärische Unterstützungen zu bezahlen. Diesen Präsidenten, der mit seinem Volk ein ganzes Land heldenhaft durch jahrelange Belagerung und massenhafte Todesopfer geführt hat: soll nach wenigen Sätzen in einem miesen Bezahlmodus landen? Wer hat wen rechtlos überfallen, gilt kein Völkerrecht mehr, dürfen NATO und EU einfach so beiseitegewischt werden?

Die schlimmste Zwielichtigkeit gilt aber Israel. Trumps Friedensdiktat für Juden und Palästinenser erscheint manchen als genialer Hieb durch den gordischen Knoten im Nahen Osten. Eine glanzvolle Riviera, ein Luxusresort namens Gaza: warum nicht? Wie lasziv muss man sein, um diese Stätte des Grauens zur Luxuswiese  formatieren zu wollen. Könnten Entscheidungen dieser Art einen Geruch ausströmen, er wäre unerträglich. Wie einst überfüllte Viehwaggons , die mit Bürgern meist deutscher Staatsangehörigkeit in Vernichtungslager fuhren. Wir warten ab, was Amerikaner mit unerwünschten Völkerschaften im Sinn haben.