Am 7. Oktober zeigte arte eine Art physiognomischer Reportage unter dem Titel „Durchschaut: Das Rätsel der Gesichter“: einen Film von rund 55 Minuten, hergestellt von Luise Wagner und Andrea Cross. Es gab eine Einleitung über Paul Ekman, den wir hier schon öfter erwähnt haben, dann ein Interview mit einem ehemaligen Geheimdienstler, offenbar ein begabter Mienenleser, ferner ein Kapitel über einen Autisten und die neuesten therapeutischen Maßnahmen, Interviews mit Ethnologen, sowie mit einem Neurologen in Berlin, der versucht, Lügen gleich im Gehirn zu entdecken.

Noch funktioniert das nicht, und die ernüchternde Botschaft des Ganzen ist ohnehin: mimische Kundgaben werden kulturell unterschiedlich entziffert, Autisten sind nicht wirklich heilbar, die Lügenentdeckungstechnik Paul Ekmanns wenig ergiebig, auch wenn dieser enorm viel Geld damit verdient. Was man wissen sollte: Ekmans Facial Action Coding System (FACS) ist maßgeschneidert für InternetUser, die fremde Gesichter auf einem Screen ausgiebig zoomen können! Daher also auch für die Überwachungstechniker, Kunsthistoriker, DVD Verbraucher geeignet.