In der FAZ erfahren wir von den neuesten Forschungen zur grassierenden Vergesslichkeit im Alter, der sogenannten Gesichtsblindheit. Joachim Müller-Jung schreibt: „Jeder Fünfzigste erkennt andere Menschen überhaupt nur mit Mühe oder gar nicht. Prosopagnosie heisst das im Medizinjargon …“ Dabei gelingt Wiedererkennen doch mehrheitlich. In der älteren Forschung sprach man von „Großmutter-Neuronen“, die jetzt auch im Hirn gefunden wurden, „tief unten im Schläfenlappen bei Experimenten mit Rhesusaffen…“ Man entdeckte ein vielversprechendes Areal, „das auf vertraute Gesichter extrem schnell reagiert. … Speist sich die Erinnerung an das Gesicht zudem noch aus einer leibhaftigen Begegnung, feuert dieser Nervenverbund sogar dreimal so stark wie nach Ansicht virtueller Gesichter auf dem Bildschirm.“ Genau das haben wir alle ja immer vermutet. In diesen Tagen wird auch über die enormen Defizite der Schulkinder berichtet, die nun ein Jahr oder länger digital unterrichtet wurden. Bis zu 40% Lernverluste werden beschrieben.