Die Technobranche ist in wilder Erfinderlaune. Nach der Kundgebung von LaMDA im letzten Monat folgt nun ein ähnlich dramatisch wirksames Tool aus der Firma Open AI, unter dem Namen Whisper.cpp. Es erlaubt eine unmittelbare und offenbar weitgehend fehlerlose Transkription gesprochener Sprache. Im New Yorker vom 1. Februar hat James Somers eine hingerissene Rezension dieser Technik geliefert: hingerissen, weil er auch hier ein Maximum an menschlicher Intelligenz erkennt. Der Hintergrund dieser Erfindungen ist ohne Zweifel das Big Data Geschäft. Je mehr Beispiele aufgenommen und gespeichert werden, desto gelenkiger können die Roboter reagieren. Dass sie sogar Intonationen des Gesprochenen als semantische Anweisung erkennen, ist allerdings phänomenal. Auch dass sie schon für zahlreiche Sprachen funktionieren, ist erstaunlich. James Somers weist aber auch auf Gefahren hin. Keine Unterhaltung, keine Rede, kein Telefonat könnte einfach ablaufen und vergessen werden. Die Devise „Es gilt das gesprochene Wort“ wäre hinfällig, wenn es mit der Umschrift identisch würde. Hat jemand vom Verfall der Schrift gesprochen?