Nach und nach kommen jetzt Berichte aus dem Inneren der befreiten Nation. Zuoberst Berichte aus dem sogenannten „Schlachthaus“, dem zentralen Zuchthaus des Landes unter Assad, Stätte schlimmster Folterungen. Vor Jahrzehnten gab es schon einmal einen Fotobericht mit Tausenden von Opfern, kaum ansehbar. Jetzt müssen die Ärzte und Pathologen sich mit den humanen Überresten befassen, um Individuen für die überlebenden Familien und Freunde zu identifizieren. Den makabersten Zugang gewinnt man offenbar durch Vergleiche von Schädeln und Fotografien der Lebenden. Cian Ward zitiert im New Statesman einen Arzt, der perlentaucher von heute bringt eine Übersetzung: „Wir nehmen ihren Zahnabdruck und überprüfen dann sekundäre Merkmale wie Tattoos oder Operationsnarben … Außerdem bitten wir die Familien um um ein Foto ihrer Angehörigen, vorzugsweise mit einem klaren Lächeln“. Denn die Opfer, schreibt Cian Ward weiter, „sehen aufgrund ihrer verwesenden Haut, die ihre Wangen strafft [aus], als würden sie grinsen“.