So nennt heute das Handelsblatt den jüngsten Austausch zwischen Joe Biden und Vladimir Putin. „Das Grauen in der Ukraine, das bereits drei Millionen Menschen in die Flucht trieb, führt zum direkten Duell zwischen Vladimir Putin und Joe Biden. Alle Zurückhaltung ist weg. „Biden nennt Putin einen Kriegsverbrecher, Putin behauptet, der Westen woll Russland zerschlagen und abschaffen. Viele Länder hätten sich „damit abgefunden, mit gebeugten Rücken zu leben, aber Russland wird sich niemals in einem so erbärmlichen und gedemütigten Zustand befinden. „In wenigen Minuten will Volodymyr Selenskyj eine Videonachricht an den deutschen Bundestag richten.“

Nachtrag vom 20. März: Selenskyj hat also gesprochen, eindringlich, beschwörend und kritisch gegen die Bundesrepublik. Alle Initiativen seien zu spät gekommen, besonders die frühen und lauten Warnungen vor dem Unternehmen Northstream 2 nicht ernst genommen und überhaupt Putins Abgleiten in den Hass – siehe die Krim-Annexion – nicht verstanden worden. Die Rede wurde mit anhaltendem Beifall der Abgeordneten eröffnet und mit einer würdigen Rede der Bundestagspräsidentin Göring-Eckard eingeleitet. Aber danach gab es keine Diskussion des Parlamentes – Anlass zu wiederum heftiger Kritik sowohl intern als auch medial. Welche Bedeutung hat dieser Auftritt vor dem Hintergrund des „Wortduells“ von Biden und Putin?