Gestern lief im 3sat TV zur besten Sendezeit der Film über den Cum/Ex Skandal, unter dem Titel „Systemfehler“. Mit den Begriffen Börsenhandel und Steuermoral erscheint noch eine weitere Hauptschlagader unserer dialogischen Verfassung aus Rede und Antwort, Befehl und Gehorsam, Anweisung und Durchführung. Sie funktioniert , weil und solange es eine Rechts-Sprechung gibt. Verhandelt wird bei Cum/Ex Handel also ein Ding zwischen diplomatischem Verkehr, Besitzanspruch  und Rechtswesen, die alle drei so widerrechtlich, unmoralisch und bösartig verwendbar sind wie jede technische Errungenschaft.

Der Titel erscheint bei Google übrigens markant als Titel eines alten Musicals von 2013 – „Systemfehler – Wenn Inge tanzt“: es war eine Posse über die Ökologen im Lande. Nur wer genau hinsieht findet die aktuelle, womöglich tragische Version von gestern: die Selbstbehauptung des Rechtsstaates. Zwei Frauen haben diese Lawine ins Rollen gebracht; 2024 hat der BGH die Urteile bestätigt, wonach es überhaupt keine „Gesetzeslücke“ gab, welche den Raub am Steuerzahler ermöglicht hätte. 17 Anklagen wurden inzwischen erhoben, jede betrifft Millionen, wenn nicht Milliarden Euro Räuberschulden. Gerade wird für die kommenden Prozesse ein Erweiterungsbau der Staatsanwaltschaft in Köln gebaut. Dieser Akt erinnert an das Mark der deutschen Geschichte.