Seit dem letzten Eintrag hat sich weiter entwickelt, was ich die „mediale Verbuschung“ nennen würde. „Verbuschung“ nannte man früher den Sittenverfall von Diplomaten oder Händlern, die länger in kolonialer Gegend arbeiteten. Und das, obgleich oder gerade weil sie höhere Gehälter, vulgo „Buschzulagen“ erhielten. Wort und Sache gab es übrigens auch nach der deutsch- deutschen Wiedervereinigung.

Zur Verbuschung gehört das grenzenlose Lügen der politischen Akteure, besonders der Kriegsparteien. Lügen, Leugnen, Abstreiten, Verwirrung stiften war wohl schon immer eine Waffe, mythologisch vor allem als Hadeskappe bekannt und bei Harry Potter zum Markenzeichen erhoben. Wer hat die North Stream 2 Pipeline zerstört, wer hat den Karowka-Staudamm gesprengt, und inzwischen auch weitere Wasserwerke? Das apokalyptische Szenenbild einer überfluteten Kriegsebene, die alles verbirgt, alles verschweigt, alles unter einem neuen Meeresspiegel geradezu glättet – während es in der übrigen Welt unaufhaltsam brennt -gewiss gab es das schon im SF Film irgendwo.

Mit zwingender Logik wurde inzwischen daher aus Face-Book, dem einstigen Gesichtsbuch, letztes Jahr „Metaverse“. Die treibende Idee von Mark Zuckerberg war offenbar ein Tool für das Weltende. Wenn alles zugrunde ginge, aber noch lebende Wesen existierten, könnten sich diese mithilfe von simulierenden Brillen in die heile Welt zurückbeamen. Um die Jahrtausendwende gab es schon einmal eine „Second Life“ Software. Man konnte als Avatar in solchen Bühnenbildern leben, reden, Geschäfte machen, vielleicht auch Sex erleben. Dasselbe wäre

irgendwann auch auf dem Mond oder auf anderen Planeten denkbar und ganz bestimmt in einer Raumfähre. Zusammen mit den Kryptowährungen, die fast ausgereifte sind und natürlich ChatbotGPT, dessen nächste Version bald verfügbar wird, hat man dann eine perfekt simulierte westliche Gesellschaft im All. Im „Multiverse“.